Investieren in Sachwerte: Hmmh, lecker Rendite
Astrid Lipsky
Es müssen nicht immer Aktien sein - man kann sein Geld auch in Bier, Wurst oder Wein investieren. Deutsche Landwirte und Winzer haben diese besondere Anlageform kreiert. Als Dividende gibt es trink- oder essbare Ware, die Rendite liegt bei bis zu 14 Prozent.
Das Wort Ausschüttung nimmt Sybille Kuntz wörtlich. Wer der Mosel-Winzerin 2500 Euro leiht, bekommt jedes Jahr mindestens drei Kartons à sechs Flaschen Wein. Geld gibt es nicht. Betrinken muss sich deshalb aber niemand. Denn Kuntz produziert edle Tropfen. Rund 70 Prozent der Jahresproduktion gehen an die gehobene Gastronomie im Ausland. Ihre Riesling-Weine stehen etwa auf der Karte des New Yorker Nobelrestaurants "Per Se" und des Elsässer Drei-Sterne-Hauses „Jean Georges“. „Ihre Weine ähneln Smaragden, sind geschliffen und anspruchsvoll“, so ein Kritiker.
7,5 Prozent Flüssigzins gibt es pro Jahr. Bei einem Kredit von 2500 Euro ist das Wein im Wert von 187,50 Euro. Wie viele Flaschen Kuntz-Riesling insgesamt ausgeschüttet werden, hängt davon ab, in welcher Preisklasse sich die Geldgeber ihren Wein aussuchen.
Wer weniger bestellt, als er Zinsen bekommt, kann diese auf das nächste Jahr vortragen. „Es verfällt nichts, aber es gibt auch keinen Zinseszins“, sagt Kuntz. Am Ende der Mindestlaufzeit von fünf Jahren zahlt die Winzerin das Darlehen zurück, in bar, „lieber allerdings in Wein“. Die Gläubiger haben aber auch die Möglichkeit, ihr Genussrecht immer wieder um ein Jahr zu verlängern. Kuntz: „Die Mehrheit meiner Investoren geht in die Verlängerung.“
Der Tisch ist gut gedeckt
1994 hat Kuntz ihren Kunden zum ersten Mal das Weingenussrecht angeboten und wurde damit zur Pionierin der Natural-Anlagen. Inzwischen gibt es viele Nachahmer, vor allem in der Genussmittelbranche. Nicht nur Wein, auch Bier, Kaffee, Käse, Gemüse oder Schokolade können sich Investoren einverleiben. [...]
Lukrative Kapitalanlagen: Mit Weinbergen hohe Prozente scheffeln
Christian von hiller
Ein Fonds möchte künftig mit Investitionen in Weinberge den Wunsch nach einer hohen Rendite erfüllen. Auch Prominente wie Günther Jauch und Gérard Dépardieu nutzen bereits Weingüter als Kapitalanlage.
Wein, das hat etwas von Boden, Natur und Heimatpflege. Das zumindest ist das Bild, das die Vertreter der Weinbranche gerne in der Öffentlichkeit zeichnen. Zunächst legten sich gerne Prominente ein eigenes Gut zu. Neben dem amerikanischen Regisseur Francis Ford Coppola („Apocalypse Now“) besitzt der deutsche Fernseh-Quizmaster Günther Jauch eigene Reben. Auch der französische Schauspieler Gérard Depardieu trinkt gerne eigenen Wein genauso wie der amerikanische Barde Bob Dylan. Auch das Glamourpaar Angelina Jolie und Brad Pitt bietet hausgemachten Rosé-Wein aus der Provence feil. Neben Prestige versprechen Weinberge Schutz vor Geldentwertung. [...]
Wenn es um Wein geht, da bekommt auch das Wort Genussschein eine neue Bedeutung. Viele deutsche Winzer gaben in den vergangenen Jahren Wein-Genussscheine aus. Auch hier leiht der Anleger einem Weingut Geld. Nur bezieht der Anleger neben Zinsen meist eine Ausschüttung in besonders liquider Form, in Form von Flaschen, 11 Prozent mindestens, garantiert und Trinkgenuss obendrein.
Sybille Kuntz, Gründerin des Weinguts Kuntz in Lieser an der Mosel, war wohl die erste, die Wein-Genussscheine anbot. 2500 Euro zahlen Weinliebhaber bei ihr auf fünf Jahre ein und bekommen 6 Prozent Zinsen. Seit Anfang der neunziger Jahre bietet Sybille Kuntz dieses Modell an, ursprünglich weil der Quereinsteigerin damals keine Bank Geld leihen wollte. Es ist ein liebenswertes Geschäft, bei dem der Reiz darin besteht, günstig an gute Weine zu kommen. Ob es sich finanziell rechnet, sollte jeder Weinliebhaber sorgfältig abwägen, wie jede Geldanlage. [...]
Ausschüttung von Dividenden: „Genussrechte“ wörtlich genommen
Die Dividenden für „Genussrechte“ gestalten einige Mittelständler zur Weihnachtszeit mit viel Phantasie. Da die Ausschüttungen bei diesem Finanzierungsinstrument sehr flexibel zu handhaben sind, machen Familienbetriebe mit so genannten Sachdividenden aus eigener Produktion auf sich aufmerksam. Diese Dividenden sind teils überaus lecker!
pk FRANKFURT. Zu den pfiffigen Mittelständlern zählt beispielsweise die Paul Langbein GmbH aus Bremerhaven, die für die Genussscheininhaber jedes Jahr ausgesuchte Fischdelikatessen bereit hält. Das Weingut Sybille Kuntz aus Bernkastel-Lieser verteilt flüssige Sachdividenden und die Confiserien Lauenstein sowie Dengel verwöhnen die Financiers mit Pralinen. [...]
GENUSSSCHEINE: Saftige Rendite für Anleger und Genießer
Christof Schürmann
Als alternatives Investment bieten Genussscheine risikobereiten Anlegern die Chance, die Verzinsung ihres Depots aufzubessern. Wie die Papiere funktionieren, welche Scheine empfehlenswert sind.
Risikokapital geht in Deutschland nicht nur in die hippe Hauptstadt Berlin, Crowdfunding machen nicht nur Kapuzenpulliträger aus Kreuzberg. Auch an eher beschaulichen Orten wird Kapital nachgefragt und verteilt, so etwa an der Mosel: Im Weindorf Lieser, gut auf der halben Strecke zwischen Koblenz und Trier, wirbt Sybille Kuntz Risikogelder ein.
Ihr Instrument sind keine direkten Anteile an ihrem Unternehmen – einem Weingut –, sondern Genussscheine, eine Mischung aus Aktien und Anleihen. Mit dem Kapital, das sie durch Ausgabe dieser Papiere hereinholte, konnte Kuntz ihr Geschäft schon erheblich ausbauen. Ihre Weinbergflächen mit den besten Steillagen hat sie seit Mitte der Neunzigerjahre von 2,5 Hektar auf heute über 13 Hektar vergrößert. Jetzt will die Winzerin „weiter expandieren und investieren“. Für „erstklassige Parzellen, für neue Maschinen zur Traubenannahme und Weinverarbeitung, für Edelstahltanks und für die Kellererweiterung“ können Anleger seit dem 1. März neue Genussscheine zeichnen, sprich: erwerben. Die limitierten und nummerierten Papiere gibt es ab 2500 Euro. 2500 Euro werden mit 6,0 Prozent verzinst, 5000 Euro mit 6,5 Prozent und 10 000 Euro mit 7,0 Prozent. Die Mindestlaufzeit der Papiere beträgt fünf Jahre. [...]
Wer Interesse an den Scheinen von Sybille Kuntz hat, sollte zudem noch Weinkenner sein. Zum Ende eines jeden Jahres fließt nämlich kein Bargeld auf das Konto des Anlegers. Der darf sich vielmehr eine Auswahl an Moselweinen zusammenstellen, nach der jeweils gültigen Preisliste des Weinguts. Wer zum Beispiel 2500 Euro investiert hat, erhält eine Riesling-Verzinsung im Gegenwert von 150 Euro als Weinkiste geliefert. [...]
Zinsen auf Öko-Basis?
Helma Sick
Neulich erzählte mir jemand auf einer Party, dass es bestimmte Geldanlagen gibt, die Zinsen oder Dividenden in Form von Naturalien auszahlen. Wie funktioniert denn so was?
Diese Form des Investments interessiert immer mehr Leute, die auf der Suche nach einer ökologisch ausgerichteten Geldanlage sind. Umweltschonenden Weinbau unterstützen Sie zum Beispiel mit „Genussscheinen“ des Weinguts Sybille Kuntz an der Mosel. Die gibt es ab 2500 Euro mit einer Mindestlaufzeit von fünf Jahren und 7,5 Prozent Zinsen. Diesen Betrag bekommen Sie einmal im Jahr in flüssiger Form, als Riesling, Sekt oder Trester, die Sie von der gültigen Weinliste wählen (www.sybillekuntz.de). [...]
Weingenuss mit Genüssen: Rückkehr des Naturalzinses
Sybille Kuntz, die gemeinsam mit Markus Kuntz-Riedlin, das Weingut SYBILLE KUNTZ in Bernkastel-Lieser an Mittellauf der Mosel leitet, ist eine ebenso erfolgreiche wie visionäre Winzerin. Als sie sich in den 90er Jahren zum Ziel gesetzt hat, Rieslingweine auf höchstem Niveau naturnah und umweltschonend zu produzieren, fanden sich dafür keine bzw. nicht ausreichend „klassische“ Investoren. Sybille Kuntz ließ sich dadurch jedoch nicht entmutigen und beschaffte sich das notwendige Kapital auf zu diesem Zeitpunkt recht unkonventionelle Weise. Sie begab, unterstützt und bekräftigt durch ihre Stammkunden, einen Genussschein mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einer Mindestanlagesumme von 2.500,00 EUR.
Damit können die Genussschein-Inhaber eine Rendite von bis zu 7,5 Prozent p.a. erwarten. Innovativ an dieser Anlage ist die Ausschüttung der Rendite, die bei Sybille Kuntz eher wörtlich zu verstehen ist. Pünktlich zur Weihnachtszeit erfolgt sie als Naturalzinses in Form von Riesling des Weingutes SYBILLE KUNTZ. [...]
Zinsen für Genießer
Steffen Preißler
Beteiligung: Geldanlage mal anders - Genußrechte für Anleger. Unternehmen vergüten ihre Anleger mit Naturalien statt mit Geld. Es gibt Wein, Pralinen oder Käse.
„Ein phantastischer Jahrgang“, schwärmt Sybille Kuntz. „Die lange Herbstsonne bringt ein Ertragsniveau wie vor 100 Jahren.“ Das wird auch die Anleger freuen, die sich an ihrem Weingut in Bernkastel-Lieser in der Nähe von Trier mit mindestens 2500 Euro beteiligt haben. Denn den Zins in Höhe von 7,5 Prozent schenkt die Winzerin aus, also Wein im Gegenwert von 187,50 Euro. Betrinken muß sich deshalb keiner, denn vom Weingut Sybille Kuntz kommen edle Riesling-Weine. „Wir haben den Ertrag auf zwei Trauben pro Trieb reduziert“, sagt Kuntz. Ein bis zwei Kartons mit sechs Flaschen, dann ist die Ausschüttung aufgezehrt. Gerade jetzt schreibt sie die Zinsen gut, damit die Kunden noch zur Geschenksaison davon profitieren können. Wer weniger bestellt als er Zinsen erhält, kann sie auch auf das nächste Jahr vortragen. „Es verfällt nichts, aber es gibt auch keinen Zinseszins-Effekt“, sagt Kuntz.„
Als ich vor elf Jahren hier anfing, wollten die Banken nicht noch weitere Weinberge in ihre Bücher nehmen.“ Da kam ihr die Idee mit den Weingenußrechten. Sie stieß bei den Kunden auf großes Interesse. Aus 4000 Quadratmeter Anbaufläche sind heute 65 000 Quadratmeter geworden. „70 bis 80 Prozent der Weine gehen in den Export“, sagt Kuntz, die auch den Bundespräsidenten und Botschaften beliefert. [...]