sybille kuntz mosel-riesling
Basis für die mineralisch dichten SYBILLE KUNTZ Mosel-Rieslinge sind überwiegend wurzelechte Reben in besten Steillagen. Der größte Teil der Weinbergsfläche liegt in der Lage Niederberg-Helden in Lieser, eine Steillage, die schon in der napoleonischen Lagenklassifizierung von 1804 als Grand Cru Lage bewertet wurde, als die Moselregion französisch war.
Seit 1990 praktiziert das Weingut einen ökologischen Weinbau und ist seit 2013 als Bio-Weingut zertifiziert. Zeitgleich wurde das Weingut vollständig auf biodynamische Bewirtschaftungsweise umgestellt. 2016 erfolgte die Demeter Zertifizierung – die höchste Stufe für natürlichen Anbau der Trauben und Bewirtschaftung der Weinberge.
Seit dem Jahrgang 2011 werden unsere 6 Qualitätskategorien nach Reifegrad und Geschmacksprofil nach den „Farben der Natur“ gekennzeichnet. Die natürliche Reifeentwicklung der Rieslingbeeren soll über die Farben der Weinetiketten kommuniziert werden.
Qualitätswein trocken
Qualitätswein trocken hat ein grünes Etikett als Symbol für reife, grüne Früchte.
In jedem Jahrgang wird der Qualitätswein in der ersten Lesewoche geerntet. Die Parzellen sind in Lieser und Bernkastel-Kues, bestockt mit jungen Reben bis 50 Jahre alt. Die Steigung beträgt hier nur 30 bis 50 %, der Boden ist schiefrig und enthält auch ein wenig Quarz. Die ersten Moste, die wir hier keltern, geben einen zuverlässigen Einblick in das Potential der gesamten Ernte. Der Qualitätswein wird trocken ausgebaut und bildet die Basis, die erste Sprosse der Qualitätsleiter unserer 6 Kategorien, in denen wir unsere Rieslingweine ausbauen.
Kabinett trocken
Kabinett trocken hat ein blaues Etikett um die ausgeprägte Mineralität des blauen Devon-Schiefers der Weinberge darzustellen.
Nach der ersten Lesewoche hat das Leseteam einen sicheren Blick für die Qualität und die Beschaffenheit der Trauben. Nun fängt das Sortieren an, die Vorlese. Alle Weinbergsparzellen in den Lieserer Lagen Schlossberg, Rosenlay und Niederberg-Helden werden durchkämmt und nach Trauben durchsucht, die bereits ihr Reifepotential für die zweite Kategorie erreicht haben: Kabinett. Alle anderen Trauben bleiben am Weinstock und reifen weiter bis zur endgültigen Lese. Für Kabinett verarbeiten wir auch die Trauben aus dem Paulstal in Lieser, einem alten Seitental der Mosel mit steilen Schieferhängen und einem alten Rebenbestand. Die Hitze steht hier wie in einem Parabolspiegel. Die Böden sind 100% blauer Devon-Verwitterungsschiefer und erzeugen eine ausgesprochen mineralische Note.
Spätlese trocken
Spätlese trocken hat eine goldgelbes Etikett als Symbol für vollreife, goldgelbe Trauben aus der Steillage Niederberg-Helden.
Die Spätlese wird, wie der Name schon sagt, spät gelesen, meist gegen Ende Oktober. Nach einmaligem – mitunter auch nach mehrfachem – Vorlesen startet die Hauptlese in der Spitzenlage Niederberg-Helden. Es ist steil, und die Sonne brennt auf den Berg. Hier arbeiten wir in teilweise 70% steilen Hängen, die nach Süden zum Moselufer abfallen. Die Lesekisten rutschen mit uns über den Schieferboden von Pfahl zu Pfahl, gehalten von den Knien der Erntehelfer. Die Lesekisten enthalten ausschließlich gold-gelbe Rieslingtrauben aus denen der beste trockene Riesling, die Spätlese, gekeltert wird.
Auslese feinherb
Auslese feinherb hat ein violettes Etikett als Symbol für beginnende Botrytis der Beeren, wenn sich die Beerenhaut von rotgold zu violett färbt.
Die Reben für die Auslese befinden sich in den besten Weinbergsparzellen des Niederberg-Helden in Lieser. Während der Hauptlese werden die rotgoldenen, fast violetten Trauben, von Hand aussortiert. Besonders diese Botrytis-Trauben, die auf dem Weg sind zu Rosinen einzutrocknen, werden für die Auslese benötigt. Sie enthalten noch einigen Saft und schmecken intensiv nach hochreifen, aromatischen Früchten. Die Grand-Cru-Lage Lieser Niederberg-Helden besteht teils aus rund 100 Jahre alten, wurzelechten Riesling-Stöcken, die auch schon der Reblaus standgehalten haben. Auch in den Jahrhunderten davor wuchsen hier bereits große Mosel-Rieslinge, die seit jeher zu den besten der Welt zählen.
Beerenauslese edelsüß
Beerenauslese edelsüß hat ein bordeaux-rotes Etikett. Die stärkere Botrytis sorgt für einen Feuchtigkeitsverlust in der Beere und lässt die Beeren eintrocknen, die Farbe verändert sich von violett zu bordeauxrot.
Alle Traubenleser picken während der gesamten Hauptlese die kleinen, rosinigen Beeren aus den Trauben. Gegen Ende der Lese sind es oft komplette Trauben, die auf einen Bruchteil der ursprünglichen Größe eingeschrumpft sind und die Rosinen werden per Hand von dem Stielgerüst gezupft. Diese Botrytis-Beerchen sind bereits von der Sonne eingetrocknet, einzelne sogar zu Rosinen. Während der Lese werden diese Rosinen in separate, kleine Boxen getrennt gesammelt und später getrennt gekeltert. Die Rosinen für die Beerenauslese sind eingetrocknet aber noch pneumatisch und saftig. Dunkelviolette bis -rotbraune Rosinen ergeben einen saftig süßen Rieslingwein mit feiner Säure zur ausgleichenden Balance.
Trockenbeerenauslese edelsüß
Trockenbeerenauslese edelsüß hat ein bronze-farbenes Etikett. Die Beeren sind bei voller Botrytis und anhaltender Sonneneinstrahlung fast vollständig zu Rosinen eingetrocknet.
Im letzten Lesedurchgang werden die reifsten Trauben geerntet und in verschiedene Boxen verteilt. Die kleinste Box enthält Beerchen, die extrem eingetrocknet sind und kaum noch Saft enthalten, dafür jedoch Traubenzucker in höchster Konzentration. Diese Essenz aus trockenen Beeren bildet die höchste Konzentration, die auf natürliche Weise unter Sonneneinstrahlung am Weinstock zustande kommt – einzigartig. Die Beeren sind zu dunkel-gold bis bronze gefärbten Rosinen gereift und eingetrocknet. Die hieraus gekelterte Trockenbeerenauslese ist bernsteinfarben und von nahezu honigartiger Konsistenz. Hier ist alles konzentriert: Süße, Säure, Textur, Dichte und exquisite Aromen. Diese Süßweine des Mosel-Rieslings sind nahezu unbegrenzt haltbar und gehören seit Jahrhunderten zu den besten Weinen der Welt.